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Die 1971er Plymouth Cuda Cabriolet Story - Teil 1






Die 71er HEMI Cuda Cabriolets zählen zu den ungeschlagenen Top-Shots. Ausgelöst wurde die Preisspirale durch Don Johnson mit seiner legendären Serie „Nash Bridges“. Johnson hatte vor Drehbeginn das gelbe 71er HEMI Cuda Cabriolet von Otis Chandler gesehen. Genau dieses Fahrzeug wollte er dann in der Serie fahren. Es war für das Filmstudio ein Ding der Unmöglichkeit ein solches originales Fahrzeug zu beschaffen, zumal nur ein einziges Exemplar genau in diesem Farbton produziert wurde. Man kaufte um Don Johnson's Wunsch zu erfüllen 5 günstigere 71er Cuda Cabriolets. Die wesentlich günstigeren Modelle unterscheiden sich zu den 11 Top-Shots durch die andere Motorisierung (318er, 340er, 383er). Die Fahrzeuge wurden nachträglich mit Shaker Motorhauben versehen und auf die "originale" Gelbe Farbe umlackiert. Doch der Farbton entsprach auf dem Filmstreifen einfach nicht der Realität. Aus diesem Grund wurden die Fahrzeuge in einem dunkleren Gelb-Orange nachlackiert.

 

Das Vorbild von Otti Chandler
 
Einer der fünf Nash Brides HEMI Cuda's

Nach dem Start der Serie wurden die 71er HEMI Cuda Cabriolets schlagartig über Nacht extrem populär und die Preise explodierten.
 

Lese unsere Story dazu


Don Johnson hatte ohne es zu wollen eine weitere steil nach oben zeigende Preisspirale ausgelöst.

Die Fahrzeuge waren allerdings vor der Serie Nash Bridges aufgrund der niedrigen Produktionszahl bereits astronomisch teuer. Was ist der Grund, warum in den frühen 70er nicht mehr von diesen Cabriolets verkauft wurden?


Es waren Versicherungsvorschriften die massiv auf den Absatz drückten. Aufgrund der hohen Verletzungsgefahr bei einem Unfall, wurden die Cabriolets mit extra hohen Versicherungsprämien belegt. Daneben musste man zusätzlich für einen HEMI Motor rund 850 Dollar Aufpreis bezahlen. Dies war ein Viertel des Kaufpreises der Basisversion. Die jungen interessierten Käufer konnten es sich einfach nicht leisten und so wurden die 1970er und 1971er HEMI Cabriolets nie ein Verkaufsschlager.

Durch das neue Medium Internet und den Onlineauktionen wurde ein weiteres Preisrennen vor rund drei Jahren auf eBay USA durch ein blaues Cabriolet ausgelöst. Der ersteigerte Endpreis kletterte bis auf 1.3 Mio. Dollar. Der Wert der HEMi Cabriolets liegt 2017 bis zu 5. Millionen US-Dollar.



Der Wagen hat eine sehr interessante Geschichte: Er wurde vom ersten Tag an regelmässig gefahren und hatte einen lustigen Aufkleber mit der Aufschrift „
Mopar Country“! Der dritte Besitzer John Brook erzählt; er hätte den HEMI Cuda 1971 sicherlich 100-mal in einem Rennen eingesetzt, er fuhr den Hemicuda mit einem Autotransporter quer durch die ganze USA. Damals war es halt ein gewöhnliches Muscle-Car mit viel Kraft. Später kaufte sich Brooks dann einen schnelleren 65er Race-Hemi und liess den HEMI Cuda in der Garage stehen, er wurde bis 1988 nicht mehr gefahren. 1988 kaufte Milt Robson den HEMI Cuda und gab ihn Wayne Allert zur original Restauration. War er doch ein wenig mitgenommen durch die vielen Rennen. Wayne schraubte auch wieder diverse Teile in den HEMI Cuda, wie z.B. den Scheibenwischermotor, welcher einfach beim Rennen nicht gebraucht wurde und auch noch Gewicht einsparte.

Milt Robson erinnert sich gut an die Preisentwicklung ab dem Start von 1970. Er suchte damals bereits einen HEMI Cuda Cabriolet. Er konnte eines für 25'000 Dollar kaufen, doch aufgrund des Automatik Getriebe lies er davon ab. Er suchte eigentlich das ultimative: Einen 4-Speed!

Doch bereits nach 6 Monaten hatten sich die Preise für HEMI Cuda Cabriolets bereits verdoppelt. Die Preise stiegen in regelmässigen Abständen. Für sein 71er HEMI bezahlte er 1988 die stolze Summe von 250'000 Dollar. Die Preise blieben dann bis Mitte der 90er Jahre auf diesem Niveau stabil. Milt Robson hielt den Cuda bis kurz vor der Millionengrenze.  Er verkaufte den HEMI Cuda an Mr. Tuttle in einem Preisrange von 700'000 – 800'000 Dollar. Es wurde Stillschweigen über den Preis ausgehandelt, daher ist es nicht publik. Tuttle bot den HEMi Cuda 2002 auf eBay an und der Reserve Preis von 1.3 Mio. Dollar wurde sogar überboten. Allerdings wurde der Wagen nicht wirklich verkauft. Der Käufer konnte den Betrag nicht bezahlen. Galen Govier hat Tuttle gesagt, er solle noch ein wenig Geduld haben.

Die Fahrzeuge sind längst nicht nur mehr Liebhaberobjekte. Sie sind längst zu reinen Spekulationsobjekten mutiert. Leider!

Skeptiker die sagen: Die Preise fallen wieder! Liegen damit falsch, wenn man sich die Preisentwicklung der Düsenbergfahrzeuge von 1930 anschaut.

Die Wertsteigerung hat in den vergangen 40-50 Jahren steil nach oben ausgeschlagen. Vor sehr langer Zeit konnte man die Fahrzeuge für 25'000 Dollar haben, in den 70er Jahren musst man schon 150'000 Dollar hinblättern, in den 80er bereits eine Million und die Preise sind heute noch kräftig am Steigen!
 
Tabelle: Aller 71er HEMI Cuda Cabriolets

Die Geschichte nimmt hier kein Ende. Lese den zweiten Teil einer unglaublichen Preisverdoppelung